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Black Friday: Geräte nachhaltig einkaufen

Nachhaltige Elektrogeräte – gibt es sowas? Lesen Sie hier, worauf Sie beim Einkauf von Smartphone, Computer, Fernseher und Kühlschrank achten können und welche Alternativen es zum Neukauf gibt.

Fast die Hälfte der Deutschen plant am Black Friday, 29. November 2019, einzukaufen. An diesem Tag und am darauffolgenden Cyber Monday, dem 2. Dezember, senken die Händler ihre Preise wie früher im Schlussverkauf. Gekauft werden vor allem technische Geräte.

Handy, Waschmaschine & Co. reparieren lassen

Sie wollen auch zuschlagen, möchten sich aber möglichst nachhaltig verhalten? Überlegen Sie sich, ob Sie wirklich etwas Neues brauchen. Ein Gerät reparieren zu lassen ist fast immer nachhaltiger als ein neues, energieeffizienteres Produkt zu kaufen. Denn die Herstellung verbraucht viele Ressourcen und verursacht Treibhausgase: Bei Smartphones entstehen zum Beispiel 75 Prozent des CO2-Ausstoßes bei der Herstellung (Deutsche Umwelthilfe). Die Umwelt dankt es Ihnen also, wenn Sie ein Gerät reparieren lassen. Wer selbst Hand anlegen möchten, findet fachliche Unterstützung in Repair Cafés und bei Repair-Initiativen.

Haushaltsgeräte und Elektronik secondhand kaufen

Bei Haushaltsgeräten, Smartphones, Computern und Co. lohnt es sich, secondhand einzukaufen. So sparen Sie Geld und schonen die Umwelt. Angebote gibt es im Internet und bei Händlern vor Ort. Eine gute Option sind zum Beispiel sogenannte „Refurbished Notebooks“ oder Laptops. Das sind gebrauchte Geräte, die von IT-Spezialisten aufgemöbelt werden: Sie tauschen defekte Teile aus, spielen häufig ein aktuelles Betriebssystem auf und ermöglichen in der Regel eine Garantie. Refurbished IT wird von verschiedenen Firmen angeboten, unter anderem vom Preisträger von Projekt Nachhaltigkeit „AfB gGmbh“. Es wurde als nachhaltige, sozial gerechte Firma unter anderem mit dem Preis „Projekt Nachhaltigkeit“ durch die RENN.süd im Namen der Regionalen Netzstellen Nachhaltigkeitsstrategien ausgezeichnet.

Beim Neukauf auf Siegel achten

Wenn Sie sich für ein neues Gerät entscheiden, achten Sie beim Kauf auf Siegel wie den Blauen Engel, das Europäische Umweltzeichen, das EU-Energielabel und das TCO-Label. Letzteres berücksichtigt neben umwelttechnischen auch soziale Kriterien. Auch vorab recherchieren ist eine gute Idee: Auf der Website des Blauen Engels finden Sie in der Rubrik „Elektrogeräte“ zum Beispiel zertifizierte Haushaltsgeräte, Computer, TV und ein Smartphone nach Produktarten sortiert.

A+++ Kühlschrank – lohnt es sich?

Energiesparende Geräte haben zwar oft einen höheren Kaufpreis, verbrauchen dafür aber wenig Strom. Zum Beispiel verbraucht ein Kühlschrank der besten Energieeffizienzklasse A+++ nur halb so viel Energie wie ein Gerät der Klasse A+ (dena, 2019). Vergleichen können Sie die Energieeffizienz von Haushaltsgeräten zum Beispiel mit der App EcoGator. Scannen Sie damit einfach das EU-Energielabel im Geschäft und vergleichen sie den Stromverbrauch. Tipp: Auch manche Technik-Händler bieten in Ihrem Onlineshop die Möglichkeit an, Geräte zu vergleichen – unter anderem in den Bereichen Energieeffizienz und Wasserverbrauch.

CO2: Hardware macht bei Computern den Unterschied

Sie wollen mit Ihrem Gerät möglichst wenig CO2 produzieren, also wenig Strom verbrauchen? Für Computer, Laptops oder Notebooks gilt: Je leistungsstärker, desto höher ist der Energieverbrauch. Sie können über 80 Prozent der Stromkosten vermeiden, wenn Sie ein weniger leistungsstarkes Gerät wählen. Am meisten Energie benötigen übrigens Prozessor, Grafikkarte, Bildschirm und Netzteil. Überlegen Sie also vor dem Kauf, welche technische Ausstattung Sie benötigen. Wer keine Video Games spielt, braucht zum Beispiel eine weniger starke Grafikkarte als Menschen, die sich dafür begeistern. Zusätzlich gilt die Faustregel: Je kleiner das Gerät, desto energieeffizienter ist es.

Fernseher mit LED oder OLED kaufen

Wählen Sie bei Fernsehern Geräte mit LED- oder OLED-Hintergrundbeleuchtung – diese Technik ist stromsparender als die ältere LCD-Technik. Auch hier kann die Größe eine Rolle für den Stromverbrauch spielen. Es gilt die Faustregel: Die Bildschirmdiagonale des Fernsehers sollte nicht mehr als ein Drittel des Abstands zwischen Sofa und TV-Gerät groß sein.

Wie groß sollten Waschmaschine und Kühlschrank sein?

Bei der Waschmaschine spielt vor allem die Größe eine wichtige Rolle für den Stromverbrauch: Man kann das Gerät zwar halb beladen, spart dann aber nicht die Hälfte des Stroms, sondern nur 20 bis 30 Prozent. Da hilft auch keine Mengenautomatik. Vergleichen Sie daher größere und kleinere Waschmaschinen. Es kann sein, dass Sie als Single oder Paar mit einer kleineren Maschine mit einem Fassungsvermögen von 5 bis 6 Litern mehr Strom sparen. Auch bei Kühlschränken gilt die Faustregel: Ein zu großes Gerät verbraucht unnötig viel Energie. Für ein bis zwei Personen genügen etwa ein Inhalt von 70 bis 90 Litern, für jeden weiteren Menschen können sie rund 40 bis 50 Liter pro Kopf rechnen.

Strom und Wasser sparen: Eco-Programm und verstellbare Temperatur

Achten Sie bei der Wahl von Waschmaschine und Spülmaschine auch darauf, dass es umweltschonende Programme gibt, sogenannte Eco- oder Spar-Programme. Sie dauern zwar meistens länger als die Kurzprogramme, verbrauchen aber weniger Wasser und Energie. Sinnvoll ist bei Waschmaschinen auch eine stufenweise verstellbare Temperatur: Wer die Temperatur regelmäßig um eine Stufe senkt – zum Beispiel von 40 auf 30 Grad Celsius –, vermindert den Stromverbrauch um bis zu 35 Prozent.

Alte Geräte recyceln

Wenn sich Haushaltgeräte, TV und Co. nicht mehr reparieren lassen, müssen sie zum Wertstoffhof. Durchs Recycling retten Sie wertvolle Ressourcen wie Gold und seltene Metalle, die in Computern, Smartphones und Elektrogeräten stecken. Außerdem enthalten besonders ältere Modelle zum Teil giftige Stoffe wie Blei, Quecksilber und Fluorchlorkohlenwasserstoffe (FCKW). Jedes Gerät, das einen elektronischen Bestandteil hat, ist übrigens ein Elektrogerät – also auch blinkende Turnschuhe und Badezimmerschränke mit Lampe. Sie in den Hausmüll zu werfen oder gar in der Natur abzuladen, ist strafbar.