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Geldanlagen prüfen

Bei der Auswahl von nachhaltigen Finanzprodukten ist es wichtig, kritisch zu prüfen und im Zweifelsfall nachzuhaken.

Sie wollen nicht, dass mit Ihrem Geld Waffen, Kohlekraftwerke und Kinderarbeit finanziert werden? Sicherstellen können Sie dies mit einer gut gewählten ökologisch-sozialen Geldanlage. Aber Vorsicht: Jeder Anbieter kann das eigene Produkt mit Begriffen wie „grün“, „ökologisch“ oder „ethisch“ bewerben. Wir zeigen, was bei der Auswahl von nachhaltigen Geldanlagen zu beachten ist.

Eigene Anlage-Kriterien kennen

Ob eine nachhaltige Finanzanlage zu Ihnen passt, hängt vor allem davon ab, welche Nachhaltigkeitskriterien für Sie wichtig sind – beispielsweise der Ausbau erneuerbarer Energien (ökologisch), die Unterstützung sinnvoller Entwicklungszusammenarbeit (sozial) oder der Verzicht auf Waffengeschäfte (ethisch). Eine Entscheidungshilfe finden Sie im Artikel zu Kriterien nachhaltiger Investments. Notieren Sie Ihre Präferenzen und machen Sie sich auch Gedanken über klassische Finanzziele wie Sicherheit, Rendite und Verfügbarkeit bzw. Liquidität. Je nach persönlichen Bedürfnissen und Lebenssituationen können diese Faktoren unterschiedlich bewertet werden und sollten in die Auswahl einer Geldanlage mit einfließen – vom Girokonto bis zum Rentenfonds. Haben Sie alle grundsätzlichen Fragen für sich beantwortet, gilt es nun, ein passendes nachhaltiges Produkt zu finden.

Grüne Banken – gegen Waffen, für Menschenrechte

Wer es zunächst bei der eigenen Bank versuchen möchte, sollte sich bei seinem Kreditinstitut informieren, ob und wie es Nachhaltigkeit im Kerngeschäft verankert hat und wie es darüber berichtet. Seit 2017 gibt es eine europaweite CSR-Berichtspflicht, die auch für Banken und Finanzdienstleister gilt. Große, insbesondere börsennotierte Kreditinstitute müssen Informationen zu nichtfinanziellen Themen offenlegen, zum Beispiel im Hinblick auf Arbeitnehmer-, Sozial- und Umweltbelange sowie Korruptionsbekämpfung und die Achtung der Menschenrechte.

Präferieren Sie solche Finanzunternehmen, die sich in ihrer Berichterstattung an den Kriterien des Deutschen Nachhaltigkeitskodex (DNK) orientieren. Der DNK bietet einen Transparenzstandard für das Nachhaltigkeits-Reporting und hilft Unternehmen beim Aufbau einer Nachhaltigkeitsstrategie. Der Kodex ermöglicht es außerdem Verbraucherinnen und Verbrauchern, verschiedene Geldinstitute (und ihre Berichterstattung) miteinander zu vergleichen. Auf diese Weise können Sie schnell erfahren, wie Ihr Institut im Vergleich mit anderen abschneidet. Auch viele klassische Banken sind mittlerweile in die Berichterstattung eingetreten und beschäftigen sich zunehmend mit Nachhaltigkeitsthemen – eine große Chance für nachhaltige Veränderungen, die Verbraucherinnen und Verbraucher mit ihren Investitionsentscheidungen unterstützen können.

Auch der Fair Finance Guide hilft bei der Entscheidung für das passende Kreditinstitut. Anhand von Kriterien zu sozial-ökologischen Themen bewertet der Ratgeber auf einer Skala von 0 bis 100 Prozent, wie nachhaltig verschiedene Banken sind.

Mehr Tipps zur Wahl einer nachhaltigen Bank finden Sie im Artikel Nachhaltige Banken.

Grüne Finanz-Labels bieten erste Orientierung

Eine einheitliche Zertifizierung für nachhaltige Geldanlagen gibt es (bislang) nicht. Verschiedene Labels und Ratings können aber eine Orientierungshilfe sein.

  • Das Transparent-Label von EUROSIF, dem europäischen Dachverband für nachhaltiges Investment, wird an Fondsgesellschaften verliehen, die umfassend über ihre Kriterien, den Auswahlprozess der finanzierten Unternehmen und das Fondsmanagement berichten.
  • Bei Investmentfonds sind Produkte mit dem FNG-Siegel eine nachhaltige Option. Namensgeber und Initiator ist das Forum Nachhaltige Geldanlagen e. V. (FNG), der Fachverband für nachhaltige Geldanlagen im deutschsprachigen Raum.
  • Das ECOreporter-Siegel zeichnet Fonds, aber auch Unternehmen und andere Finanzprodukte aus. Die strengen Prüfkriterien hat der unabhängige Branchendienst ECOreporter gemeinsam mit dem Institut für ein nachhaltiges, ethisches Finanzwesen (INAF) aufgesetzt.
  • Das Klima-Rating Climetrics soll Anlegerinnen und Anlegern ermöglichen, den Einfluss von Fonds auf den Klimawandel zu verstehen und zu vergleichen.

Weitere Informationen zur Auswahl nachhaltiger Geldanlagen finden Sie auf dem Infoportal der Verbraucherzentralen www.geld-bewegt.de sowie unter www.nachhaltiges-investment.de. Auch die Fondsvergleiche von Ökotest und der Finanztest der Stiftung Warentest bieten eine fundierte Entscheidungshilfe.