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Qualität statt Masse

Die Deutschen kaufen mehr Kleidung – und entsorgen sie schneller. Wie Sie Fast Fashion mit Secondhandware und Minimalismus entgegenwirken.

Jedes vierte unserer Kleidungsstücke tragen wir selten oder nie, wie eine Greenpeace-Umfrage Ende 2015 ergab. Die Deutschen kaufen trotzdem heute durchschnittlich 60 Kleidungsstücke pro Jahr – und benutzen sie nur halb so lange wie noch vor 15 Jahren. Jährlich werden insgesamt etwa 1,3 Millionen Tonnen Kleidung entsorgt.

Fast Fashion heißt der Trend, der hinter dieser Entwicklung steckt. Der Treibstoff für die billige, schnelle Mode ist Synthetik: Im Jahr 2015 entstanden rund zwei Drittel der Kleidung auf der Welt aus Synthetikfasern (wie Polyester, Nylon, Polyamid, Polypropylen, Acryl) oder aus natürlichen Polymeren (wie Viskose und Modal). Besonders Polyester nimmt rasant zu: Der Anteil in unserer Kleidung lag im Jahr 2015 bei 55 Prozent.

Fast Fashion ist schlecht für die Umwelt

Leider bringt die Produktion von Kleidung viele negative Auswirkungen für Menschen und Umwelt mit sich. Der Einsatz von großen Mengen an Pflanzenschutz- und Düngemitteln, ein hoher Wasserverbrauch, die Verschmutzung von Gewässern durch Produktionsabfälle, die Verwendung von Färbemitteln und der Eintrag von Mikroplastik in die Umwelt (etwa beim Waschen der Kleidung) sind nur einige Faktoren.

Umso problematischer ist das Phänomen Fast Fashion. Zum Glück gibt es eine Gegenbewegung, die sich für nachhaltige Mode einsetzt. Machen Sie mit!

Im Video: Modeindustrie nachhaltig gestalten

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Der minimalistische Kleiderschrank – so klappt‘s

Gut gekleidet kann man auch ohne Fast Fashion sein: Wenige, zeitlos schicke Shirts, Hosen, Pullover, Kleider und Jacken reichen aus, wenn sie klug gewählt sind. Wie aber bekommt man einen minimalistischen Kleiderschrank? Starten Sie mit einer Bestandsaufnahme je nach Saison: Was tragen Sie besonders gerne und häufig, welche Farben und Schnitte? Kleidung, in denen Sie sich unwohl fühlen oder die Sie zwölf Monate nicht oder kaum getragen haben, sind am besten im Secondhand-Laden, auf Flohmärkten oder bei Kleidertauschbörsen aufgehoben.

Wenn doch etwas im minimalistischen Kleiderschrank fehlt, zeigen die Ergebnisse Ihrer Bestandsaufnahme, welche Farben und Schnitte Ihnen wirklich zusagen. Wem zeitlose Basics nicht ausreichen, der kombiniert sie mit wenigen modischen Stücken. Achten Sie beim Kauf auf gute Qualität – schließlich wird die Kleidung häufig angezogen und soll lange halten. Langlebigkeit verbessert die Umweltbilanz. Beim Kauf neuer Kleidung erkennen Sie nachhaltige Mode an den nebenstehenden vertrauenswürdigen Siegeln.

Tipp: Wenn Sie für einen einmaligen festlichen Anlass Kleidung benötigen, leihen Sie sie doch einfach im Freundes-, Bekanntenkreis oder Kostümverleih. Das ist nachhaltiger als ein Kauf und spart Geld.