Checkliste: Wasserverbrauch im Garten

So bringt ihr euren Garten gut durch den Sommer!
Wir kennen sie alle, die Europa-Karten beim Wetterbericht: schon im Frühling verfärben sich mitunter weite Teile dunkelrot, bisweilen sogar lila. Langanhaltende Hitzeperioden führen immer häufiger zu Wasserknappheit, die nicht nur der Landwirtschaft zu schaffen macht. Die Wasserstände in Flüssen und Seen sinken, vielerorts auch der Pegel des Grundwasserspiegels. Gemeinden reglementieren den privaten Wasserverbrauch, während im Garten der Rasen zur gelben Steppenlandschaft mutiert. Dringend benötigter Regen kommt immer häufiger als Starkregen und kann auf den ausgetrockneten Böden kaum versickern, das kostbare Nass fließt in die Kanalisation.
In Zeiten zunehmender Wetterextreme infolge der Klimaerwärmung leistet vieles einen hilfreichen Beitrag, was früher beim Gärtnern als No-Go galt. Wir zeigen euch, wie ihr im Garten den Wasserverbrauch reduzieren und ihn resistenter gegenüber wetterbedingten Herausforderungen machen könnt.
Wie ihr euren Wasserverbrauch optimieren könnt:
- Früher oder später: Das richtige Timing macht den Unterschied. Garten- und Kübelpflanzen möglichst früh am Morgen oder in den Abendstunden und direkt an den Wurzeln wässern. So werden Verdunstung und Wasserverbrauch reduziert und der Brennglaseffekt durch Wassertropfen verhindert, der bei Pflanzenarten mit haarigen Blättern zu „Sonnenbrand“ führen kann.
- Selten, aber reichlich: Lieber seltener, dafür umso kräftiger gießen, damit die Pflanzen tiefe Wurzeln ausbilden können. Das macht Pflanzen und Bäume bei Trockenperioden resistenter.
- Umsonst und draußen: Gerade in Trockenzeiten bietet die Regentonne im Garten eine kostenlose Wasserversorgung. Um zu verhindern, dass die Wasserreserve zur Brutstätte für Tigermücken und andere weniger gefährliche Stechmücken werden, sollte die Tonne mit einem gut schließenden Deckel oder einem passenden Netz versehen werden. Außerdem bilden sich über das Jahr gerne Algen in der Tonne. Daher sollte das Wasser im Winter abgelassen und die Tonne umweltfreundlich gereinigt werden, z. B. mit Essig oder Zitronensäure.
Resilienz fängt beim Pflanzen an!
- Der Mulch macht’s: Rindenmulch auf den Beeten hilft, Feuchtigkeit im Boden zu speichern und schützt vor schneller Verdunstung und dem Austrocknen der obersten Bodenschicht.
- Einfach mal liegen lassen: Der Rasenschnitt hält den Boden feucht und versorgt den Rasen gleichzeitig mit wichtigen Nährstoffen. Um Fäulnisprozesse zu vermeiden, nur eine dünne Schicht liegen lassen. Rasenschnitt eignet sich darüber hinaus auch als Mulch für Pflanzenbeete.
- Ohne Moos nichts los: Englischer Rasen war gestern! Moos ist eine pflegeleichte Alternative zur wasserintensiven Golfrasen-Ästhetik. Das voluminöse Grün speichert Wasser, nimmt auch langanhaltende Trockenheit nicht übel und ist ein idealer Lebensraum für Nützlinge. Der weiche Moosteppich ist außerdem eine natürliche Klimaanlage: er nimmt Schadstoffe aus der Luft auf und bindet sie.
- Zu schnell, zu viel: Gerade Kübelpflanzen und Pflanzen in Balkonkästen vertragen keine Staunässe. Darum schon beim Bepflanzen der Gefäße Drainagen anlegen. Wichtig: nur Kübel mit Ablaufloch einsetzen. Am besten Ton- oder Terrakottatöpfe verwenden, da sie Wasser aufnehmen und auch wieder abgeben können. Unten maximal ein Drittel Tongranulat, Blähton oder Kies einfüllen und vor dem Auffüllen mit Pflanzerde ein passendes Stück Vlies als Trennschicht einlegen, damit die Erde nicht die Granulatfüllung verstopft.
- Wie gewonnen, so zerronnen: Der Boden ist staubtrocken, das Gießwasser fließt an der Oberfläche ab. Um die Versorgung von Bäumen und Sträuchern zu gewährleisten, bietet es sich an, einen wallartigen Gießrand um das Gehölz anzulegen. So bleibt das Wasser da, wo es dringend gebraucht wird.
Stand: Juli 2025