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Dieses Jahr ohne Feuerwerk?

Wieso ist Feuerwerk so schlecht für Gesundheit und Umwelt? Was sind die Alternativen? Unsere Frage des Monats erklärt, wie Sie zum Jahreswechsel die Umwelt und das Portmonee schonen können.

Gefahren im direkten Umgang mit Böllern und Raketen dürften uns allen bekannt sein. Die Bandbreite der Verletzungen durch Feuerwerkskörper ist groß. Auch Vögel und andere Wildtiere werden durch den Lärm aufgeschreckt, geraten in Panik oder können sogar sterben.

Feinstaubbelastung und CO2-Ausstoß

Rund 10 000 Tonnen Kanonenschläge oder Raketen zünden die Deutschen jedes Jahr. Dabei werden rund 4 500 Tonnen Feinstaub freigesetzt, was in etwa 15,5 Prozent der jährlich im Straßenverkehr abgegebenen Feinstaubmenge entspricht. Das Abbrennen von Silvesterfeuerwerk führt, je nach Intensität, örtlich und zeitlich begrenzt, zu stark erhöhter Luftverschmutzung, besonders mit feinen und ultrafeinen Staubpartikeln, wie Untersuchungen gezeigt haben (Umweltbundesamt 2017). Das kann erhebliche gesundheitliche Auswirkungen beim Einatmen mit sich bringen. Darüber hinaus werden allein zwischen Silvester und Neujahr Mengen an Treibhausgasen freigesetzt, deren Wirkung vergleichbar ist mit 2 300 Tonnen Kohlendioxid. Dies entspricht ungefähr der Menge, die bei 550 Flügen von München nach New York in die Atmosphäre gelangt.

Widrige Herstellungsbedingungen von Feuerwerk

Feuerwerkskörper werden meist unter ausbeuterischen und oft extrem gefährlichen Arbeitsbedingungen in Entwicklungsländern hergestellt. Die Zustände in den Fabriken vor Ort sind oft katastrophal: Die Arbeiter haben Brandnarben und verätzte Hände, ihre Fingernägel fallen ab. Viele leiden unter Krankheiten wie Asthma, hervorgerufen durch den direkten Kontakt mit chemischen Substanzen wie Schwefel, Schwarz- und Aluminium-Pulver. Besonders schlimm: In der Feuerwerksindustrie arbeiten nicht nur Erwachsene für Niedriglöhne – sondern auch Kinder.

Müll auf den Straßen

Ist das Silvester-Feuerwerk nach ein paar Minuten bereits vorbei, bleibt vor allem eines übrig: jede Menge Müll. Auf den Straßen finden sich am Neujahrsmorgen unter anderem Pappreste, Plastikteile und leere Flaschen, in denen die größeren Raketen gestartet wurden. Die Entsorgungsbetriebe kümmern sich darum, dass der Müll schnell verschwindet. Allein in deutschen Großstädten wurden 2017 rund 191 Tonnen Silvesterabfälle eingesammelt. Der Großteil stammt von Böllern und Raketen.

Alternativen finden

Wer dazu beitragen möchte, die Feinstaubbelastung in der Silvesternacht zu verringern, kann privates Feuerwerk reduzieren oder sogar ganz darauf verzichten. Das hilft nicht nur der Gesundheit, sondern auch unserer Umwelt und den Tieren, verursacht weniger Müll und reduziert den Energieaufwand (CO2-Ausstoß), der bei der Herstellung von Feuerwerkskörpern erheblich ist. Wer nicht gänzlich auf Feuerwerk verzichten möchte, kann ein professionelles öffentliches Silvesterfeuerwerk in der Nähe besuchen. Hier können Sie gemeinsam mit anderen das Feuerwerk genießen und die Menge an Feuerwerkskörpern pro Person reduziert sich. Mit dem Geld, das Sie nicht in Raketen und andere Pyrotechnik investiert haben, können Sie beispielsweise eine Tier- oder Umweltinitiative Ihrer Wahl mit einer Spende unterstützen.