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Natürlich schön – schön natürlich!

Interview mit Meike Gebhard, Geschäftsführerin von Utopia. Das deutschsprachige Onlinemagazin informiert und inspiriert Verbraucherinnen und Verbraucher, ihr Konsumverhalten nachhaltig zu verändern.

Welches sind aus Ihrer Sicht die drei größten Vorteile von Naturkosmetik gegenüber konventioneller Kosmetik?

Die Vorteile der Naturkosmetik liegen meines Erachtens auf der Hand: An erster Stelle genannt sei der Verzicht auf synthetische Inhalts- und Konservierungsstoffe, Farb- und Duftstoffe sowie der Verzicht auf den Einsatz von Nebenprodukten aus der Mineralölindustrie. Dies hilft gesundheitliche Risiken in Form von Allergien, Beeinträchtigungen des Hormonhaushalts bis hin zum erhöhten Krebsrisiko zu vermeiden. Der zweite große Vorteil ist der konsequente Verzicht auf Tierversuche sowie die Vermeidung der Verwendung von Rohstoffen aus toten Tieren. Und drittens ist Naturkosmetik nicht nur gut für Mensch und Tier, sondern auch für die Umwelt. Naturkosmetik kommt ohne Mikroplastik aus, zudem setzen die Hersteller meist auf besonders umweltfreundliche Verpackungen und einen ressourcenschonenden Umgang mit der Natur. Diese drei Aspekte nannten auch Konsumentinnen und Konsumenten in einer Utopia-Studie zur Naturkosmetik aus dem Jahr 2018.

Hersteller werben mit „naturnaher Kosmetik“, „natürlichen Inhaltsstoffen“ oder „Pflanzenkosmetik“. Woran können Verbraucherinnen und Verbraucher echte „Naturkosmetik“ erkennen?

Echte Naturkosmetik können Verbraucherinnen und Verbraucher zweifelsfrei an den wichtigsten unabhängigen Siegeln erkennen, wie z.B. dem BDIH-Siegel, ECOCERT oder NATRUE. Oder sie vertrauen auf die Angebote namhafter Marken wie Dr. Hauschka, Weleda, Lavera, die seit vielen Jahren konsequent auf Naturkosmetik und Nachhaltigkeit setzen. Wer sich tiefer informieren will, kann zudem Angebote wie www.siegelklarheit.de oder www.utopia.de nutzen. Auf Utopia finden Verbraucherinnen und Verbraucher nicht nur die wichtigsten Siegel, sondern auch Marktübersichten mit zertifizierter Naturkosmetik in allen Produktbereichen – vom Deo über die Sonnencreme bis hin zum Haarshampoo.

Was braucht Naturkosmetik Ihrer Meinung nach noch, um den Markt weiter zu erobern?

Gefragt, was dazu beitragen könnte, dass sie noch häufiger Naturkosmetik nutzen, antworten die mehr als 6.000 Teilnehmer einer großen Utopia-Studie zum nachhaltigen Konsum aus dem Jahr 2017, dass sie sich vor allem eine bessere Verfügbarkeit an den Kauforten wünschen. Dort, wo sie ohnehin einkaufen – also in den Drogeriemärkten, online und in den Bio-Supermärkten. Der Siegeszug der Handelsmarken von dm und Rossmann und deren hohe Bekanntheit insbesondere bei jungen Zielgruppen stützen dieses Argument. Faktor zwei für den Markterfolg ist ein relativ günstiger Preis – also ein Preis, der nur geringfügig über dem Preis von konventioneller Kosmetik liegt. Zu guter Letzt bin ich überzeugt, dass die Branche noch aktiver und moderner kommunizieren sollte – auch und gerade in den digitalen Medien. Einige Hersteller naturnaher Kosmetik haben in den letzten Jahren eindrucksvoll gezeigt, wie man mit guter Kommunikation, die neben der Nachhaltigkeit auch den „Wohlfühlaspekt“ guter Produkte in den Vordergrund stellt, Marktanteile erobern kann.