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Unser Grund zum Leben: Wie viel Boden wir verbrauchen

Boden ist eine wichtige Lebensgrundlage und eine nur bedingt erneuerbare Ressource.

Er erfüllt vielfältige, für das Leben notwendige Funktionen. Für die Landwirtschaft ist die Fruchtbarkeit des Bodens ein entscheidender Faktor. Doch Boden und Landwirtschaft bedingen sich nicht nur gegenseitig. Böden sind auch für den Schutz von Wasser, Luft, Klima und Artenvielfalt besonders wichtig.

Wir verbrauchen mehr Flächen, als uns rechnerisch zustehen

Die meisten wissen, dass die Herstellung vieler Lebensmittel die Umwelt belastet, etwa durch hohen Wasserverbrauch, CO2 -Ausstoß oder den übermäßigen Einsatz von Düngemitteln und Pestiziden. Weniger bekannt ist, wie viel Fläche unsere Lebensmittel benötigen. Pro Kopf stehen jedem Menschen weltweit 2.000 Quadratmeter Ackerfläche zur Verfügung – für Nahrung, Kleidung, aber auch Strom und Wärme. In der EU verbrauchen wir pro Kopf aber fast 700 Quadratmeter mehr – zu Lasten der Menschen und Umwelt in anderen Ländern. Allein die nach Deutschland importierten Ernährungsgüter belegen in den Herkunftsländern eine Fläche von 12,5 Millionen Hektar.

Weniger Fleisch essen

Verbraucht werden Flächen vielfach für den Anbau von Kraftfutter, das insbesondere für die Fleischproduktion genutzt wird. Konkret: Ein Hamburger mit Pommes und Salat verbraucht rund 3,6 Quadratmeter Fläche, ein Pasta-Gericht mit Tomatensoße hingegen nur 0,5 Quadratmeter. Für ein Kilogramm Rindfleisch werden außerhalb der EU bis zu 49 Quadratmeter Fläche benötigt. In Deutschland sind es immerhin noch 27 Quadratmeter. Fleisch sollte daher in Maßen und dafür in hoher Qualität gekauft werden.

Alltägliche Verschwendung eingrenzen

Es darf uns nicht kalt lassen, dass weltweit 1,3 Milliarden Tonnen Lebensmittel im Jahr verloren gehen – in der Produktion, im Handel und im eigenen Haushalt. In Deutschland wirft jeder von uns jährlich im Schnitt 82 Kilogramm Lebensmittel weg. Das schadet Mensch und Umwelt und vernichtet ökonomische Werte. Wer Lebensmittel einkauft, sollte genau auf die benötigten Mengen, die Haltbarkeit der Lebensmittel oder die Verderblichkeit von Obst und Gemüse gerade in der warmen Jahreszeit achten – und eventuell weniger kaufen. Zu Hause hilft dabei eine Resteliste und beim Einkauf die Einkaufsliste.

Auch Wohnen verbraucht Fläche

Auch in Deutschland werden immer noch zu viele Flächen verbaut. Täglich werden fast 70 Hektar Fläche für Verkehr und Siedlungen neu in Anspruch genommen und damit noch mehr als doppelt so viel, wie es das 30- Hektar-Ziel der Bundesregierung vorgibt. Wer sich jetzt für ein Eigenheim entscheidet, kann durch die Wahl des Standortes entscheidend Einfluss auf den Flächenverbrauch nehmen. In ländlichen Regionen Deutschlands besteht ein Überangebot an Immobilien. Überlegen Sie sich, ob Sie nicht lieber ein bestehendes Haus zu einem günstigen Preis kaufen, statt neu zu bauen und zusätzliche Flächen zu versiegeln. Und: Werden die Wege zum Beispiel zum Arbeitsplatz länger, verschlingt die Alltagsmobilität mehr Ressourcen, und auch Flächen für neue Straßen und andere Verkehrswege steigen.