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Wie erkenne ich nachhaltigen Fisch?

Unsere Frage des Monats klärt auf über Probleme beim Fischkauf, nützliche Ratgeber und Orientierungshilfen.

Ein großer Teil der Fischbestände ist heute überfischt. Der Fischfang selbst bedroht Artenvielfalt und die Balance ganzer Umweltsysteme. Für Verbraucherinnen und Verbraucher ist es kompliziert, tatsächlich nachhaltigen Fisch zu erkennen. Unsere Frage des Monats hilft bei der Orientierung. Worauf muss ich achten, wenn ich nachhaltigen Fisch kaufen möchte?

Fischkonsum aktuell auf dem Rekordwert

Der weltweite Fischkonsum liegt auf einem Rekordwert, rund 20 Kilogramm Fisch isst jeder von uns pro Jahr. Doch viele Fischbestände sind dezimiert und erholen sich kaum mehr von der Überfischung ihrer Bestände. Für Verbraucherinnen und Verbraucher ist es kompliziert, tatsächlich nachhaltigen Fisch zu erkennen.

Ratgeber können bei der Auswahl helfen

Wer trotzdem noch ab und zu Fisch genießen möchte, dem bieten verschiedene Ratgeber wie der von Greenpeace, der Verbraucherzentrale Hamburgoder von WWF eine Orientierung für den Kauf. Allerdings sind in keinem der Ratgeber alle Fischarten vollständig erfasst. Das Prinzip der Ratgeber ist ähnlich: die Fischarten sind unterteilt in genießbar und nicht-genießbar, außerdem werden die empfohlenen Fanggebiete aufgelistet aus denen die Fischarten stammen sollten oder eher nicht stammen sollten. Im Greenpeace-Ratgeber findet man zusätzlich Hinweise zu verschiedenen Fang- und Zuchtmethoden. Eine komplette Empfehlung erhalten von Greenpeace beispielsweise Karpfen, von WWF Austern und Zander von der Verbraucherzentrale Hamburg. Andere Fischarten sind mit Ausnahmen gekennzeichnet. Beispiele von zu vermeidendenden Fischarten sind: alle Haie, Doraden und Rother Thun. Praktischerweise gibt es die Ratgeber von Greenpeace und WWF auch als App für’s Smartphone.

Umweltschonende Fischfang- und Zuchtmethoden

Stammt ein Fisch aus einem Wildfang sollte auf dem Produkt die Fangart deklariert sein. Besonders der Fang mit Schleppnetzen ist für den Meeresboden und durch den umfangreichen Beifang eine starke Umweltbelastung. Welche besseren Fangarten es gibt, listet der Ratgeber der Verbraucherzentrale Hamburg auf. Neben Wildfang wächst die Zahl der Züchtereien. Aber auch Fische aus Aquakulturen müssen nicht immer die beste Wahl sein, da diese häufig mit Fischmehl aus Wildfang gefüttert werden.

Gütesiegel als Orientierungshilfe?

Auch für Fisch gibt es verschiedene Siegel, die nachhaltige und ökologische Fischereien und gute Arbeitsbedingungen kennzeichnen sollen. Das MSC (Marine Stewardship Council) Siegel steht seit einigen Jahren in der Kritik sein Siegel nicht ausschließlich an wirklich nachhaltige Betriebe zu vergeben. Deshalb taucht es im Greenpeace Ratgeber gar nicht auf. Trotzdem kann es weiterhin zur ersten Orientierung genutzt werden. Als Alternativen für Fisch aus Aquakulturen können die Siegel von Naturland und Bioland dienen. Diese kennzeichnen ökologische und biologische Fischereien. Das Naturland Siegel gibt den Betrieben in der Fischverarbeitung außerdem Sozialrichtlinien vor, die u. A. Löhne, Arbeitsverhältnisse und Sicherheit der Angestellten betreffen.

Frischer oder Tiefgefrorener Fisch

Übrigens ist die Ökobilanz von TK-Fisch meist etwas besser als von ‚frischem‘ Fisch, da TK-Fisch direkt nach dem Fang eingefroren und dann per Schiff transportiert wird. Wohingegen der ‚frische‘ Fisch oftmals per Flugzeug eingeflogen wird. Die beste Ökobilanz hat natürlich heimischer Fisch, dessen Transportweg deutlich kürzer ist.