Zahl des Monats: 2,5 Millionen

2,5 Millionen Euro materielle Schäden entstanden allein im Jahr 2024 durch Starkregen in Deutschland. Immer mehr Städte und Kommunen rüsten sich mit dem Konzept der Schwammstadt für die zunehmenden Herausforderungen des Klimawandels.
Starkregen ist nicht zwingend an Hitzeperioden gekoppelt, aber die Wahrscheinlichkeit von Starkregenereignissen steigt durch die höhere Verdunstung von Wasser bei Hitzeperioden.
Städte sind besonderen Belastungen ausgesetzt
In Städten heizen sich Gebäude, Stahlkonstruktionen, Glasfassaden und Autos auf, es bilden sich Hitzeinseln. Der städtische Raum ist häufig großflächig versiegelt. Starkregen kann nicht abfließen, die Kanalisation ist mit diesen Extremniederschlägen überfordert, durch Überschwemmungen kommt es zu Verunreinigungen von Gewässern – sogenannten Mischwasserüberläufen – und Schäden an der Infrastruktur. Langanhaltende Hitzeperioden führen zu sinkenden Grundwasserspiegeln und die Zahl der hitzebedingten Todesfälle, gerade in vulnerablen Gruppen, nimmt zu. Die Folgen – nicht nur die materiellen – dieser wiederkehrenden Extremwetterlagen sind enorm.
Die Schwammstadt – eine Investition in die Zukunft
Das Konzept der Schwammstadt setzt auf den Umbau der städtischen Strukturen für eine bessere Anpassung an die Herausforderungen des Klimawandels. Mit Flächenentsiegelung bei Straßen und Parkplätzen, Reduzierung von Hitzeinseln durch weitere Grünflächen oder auch die Begrünung von Dächern und Gebäudefassaden kann die Temperatur in Ballungsräumen gesenkt und das Zuviel oder Zuwenig an Wasser mit gezieltem Regenwassermanagement reguliert werden, z. B. mit Versickerungsmulden.
Heiß umkämpft: der knappe städtische Raum
Gerade in Ballungsräumen gibt es einen starken Wettbewerb um den knappen städtischen Raum und Interessenskonflikte um dessen Nutzung: Der Bedarf an zusätzlichem Wohnraum steigt, Diskussionen um die Reduzierung von Parkplatzflächen und die hohen Investitionen bestimmen den Diskurs.
Hier braucht es einen breiten Konsens und Schulterschluss für eine zukunftsfähige Stadt. Gute Beispiele gibt es: so ist zum Beispiel die dänische Hauptstadt Kopenhagen Vorreiter beim Umbau zur Schwammstadt. Auch in Berlin und Hamburg werden bereits Maßnahmen umgesetzt, in weiteren deutschen Städten sind Maßnahmen geplant.
Erste Schritte in die richtige Richtung
Viele Menschen – nicht nur in den großen Städten – haben Erfahrungen mit überschwemmten Kellern oder Temperaturen über 40 Grad in Dachwohnungen gemacht. Individuelle Maßnahmen können aber schon etwas bewirken und werden zum Teil auch mit gezielten Programmen gefördert. Die Begrünung von Dächern und Innenhöfen, die Entsiegelung von Flächen und Care-Arbeit für Stadtbäume sind erste Schritte zur zukunftsfähigen Schwammstadt.
Stand: Juli 2025