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Monstera, Efeutute & Co. – wie nachhaltig sind Zimmerpflanzen?

Von Monstera über Philodendron bis hin zur Calathea – Zimmerpflanzen aus aller Welt schmücken hierzulande die Wohnungen vieler Menschen. Pflanzen im Wohnraum zu haben, hat nachgewiesen positive Auswirkungen auf das menschliche Wohlbefinden und verbessert das Raumklima.

Woher kommen unsere Zimmerpflanzen eigentlich?

In der EU benötigen Garten- oder Topfpflanzen einen Pflanzenpass. Dieser soll belegen, woher die Pflanze stammt und dass sie auf Schädlinge kontrolliert worden ist. Die meisten Zimmerpflanzen auf dem deutschen Markt kommen laut Pflanzenpass aus den Niederlanden und Belgien, aber auch aus Dänemark, Italien und Spanien. Doch das Herkunftsland auf dem EU-Pflanzenpass gibt nur das Aufzuchtland an. Die meisten Pflanzen werden auf dem afrikanischen Kontinent oder in Lateinamerika im Freiland aufgezogen und als Stecklinge nach Europa importiert. Für Verbraucher*innen ist in diesem Fall nicht eindeutig erkennbar, unter welchen Bedingungen die Aufzucht subtropischer Pflanzen erfolgt, da es meist keine Kennzeichnungspflichten gibt. Durch den Einsatz von Pestiziden kommt es nicht nur zu starken Umweltbelastungen, sondern auch die Arbeiter*innen auf den Plantagen sind bei fehlenden Schutzvorkehrungen diesen Belastungen ausgesetzt.

Nachhaltige Alternativen bei Zimmerpflanzen

Im Vergleich zu tropischen Pflanzen sind die meisten heimischen Pflanzen, bis auf wenige Ausnahmen wie beispielsweise Efeu, in der Regel nicht als Zimmerpflanzen geeignet, da diese nicht an ein konstant warmes Raumklima gewöhnt sind. Daher eignen sich generell eher tropische Pflanzen für die Wohnungsbegrünung.

Vermehrung durch Ableger

Eine nachhaltigere Alternative zum Neukauf bietet die Vermehrung über Ableger. Fragen Sie im Freundeskreis, im Café oder im Büro nach, ob Sie sich Pflanzentriebe oder Ableger nehmen dürfen. Bei den meisten Zimmerpflanzen ist die Vermehrung über Ableger einfach und auch für Anfänger*innen geeignet. Auch bei Tauschbörsen gibt es nicht nur Nutz- sondern oft auch Zimmerpflanzen. Einige Zimmerpflanzen lassen sich auch über das Saatgut vermehren – ein beliebtes Beispiel ist die dekorative Avocadopflanze, die aus dem Kern gezogen werden kann. Dieses Konzept nennt sich „regrowing„. Dabei lassen sich aus Lebensmittelresten essbare Pflanzen ziehen, die nicht nur den Raum verschönern, sondern auch noch genießbar sind. Nutzen Sie außerdem Second-Hand-Angebote, denn häufig werden Pflanzen sogar verschenkt, wenn sie beispielsweise nicht mit umziehen können.

Nachhaltige Pflege

Wichtig beim Einpflanzen der neuen Pflanzen ist der Verzicht auf klimaschädliche torfhaltige Blumenerde. Durch die Verwendung von organischem Dünger, bestenfalls aus Küchenresten wie Kaffee- oder Teesatz, lässt sich auch die Pflanzenpflege umweltfreundlich gestalten.

Auf Siegel achten

Grundsätzlich empfiehlt es sich beim Kauf neuer Zierpflanzen auf Bio-Siegel zu achten. Neben dem EU-Biosiegel gibt es auch von den bekannten Bio-Anbauverbänden Demeter, Bioland oder Naturland Zertifikate für biologisch produzierte Zimmerpflanzen. Die Pestizidbelastung bei der Kultivierung der Pflanzen ist hier deutlich geringer. Außerdem ist die Nutzung von Stickstoff-Düngern mit strengeren Grenzwerten geregelt. Insgesamt sinken somit die negativen Auswirkungen der Pflanzenzucht auf die Umwelt. Auch das Fairtrade-Siegel findet man bei Zimmerpflanzen immer wieder. Es steht für fairere Arbeitsbedingungen bei der Anzucht der Pflanzen im Globalen Süden. Die Fördergemeinschaft ökologischer Zier- & Gartenpflanzen föga e.V. führt außerdem eine Liste mit Bezugsquellen für Bio-Pflanzen.

Stand: März 2024