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Plastiktütenverbot: Sinnvoll oder Trugschluss?

Seit dem 01. Januar 2022 sind gewisse Plastiktüten in Deutschland verboten – Warum eigentlich und was heißt das für Verbraucherinnen und Verbraucher überhaupt?

Einweg-Plastiktüten werden besonders häufig nur einmal benutzt und dann weggeschmissen. Wenn sie nicht in der gelben Tonne landen, dann verschmutzen Sie die Umwelt. In der Regel wird die Plastiktüte in Frage nicht länger als 20 Minuten verwendet. Auch jede und jeder kennt die Bilder von riesigen schwimmenden Inseln im Meer mit Plastikabfällen. Und auch Mikroplastik ist ein Problem, man findet es heute überall: im Abwasser, in Böden, im Körper, in Tieren und in der Natur. Grund dafür ist auch der Verpackungsmüll. Um diesen zumindest zu reduzieren, sind in Deutschland ab Januar nur noch Plastiktüten mit einer gewissen Wandstärke erlaubt (50 Mikrometer). Das bedeutet die klassischen Plastik-Einkaufstüten gehören nicht mehr sind seit Januar verboten.

Zwischenzeitlich hat sich der Trend entwickelt, Einweg-Tüten aus Bioplastik herzustellen. Allerdings gilt auch für diese ab Januar das Verbot, denn Bioplastiktüten sind nicht unbedingt schonender für die Umwelt. Sie bestehen aus Pflanzenstoffen auf der Basis von Zucker, Mais oder Kartoffeln. Die häufig biologisch abbaubaren Stoffe müssen mit herkömmlichen Plastikstoffen kombiniert werden und auch die Müllverwertungssysteme sind nicht auf Bioplastik ausgelegt. Etwas anders sieht es bei den Gemüsetüten aus. Viele werden sich wundern, dass man diese nach wie vor in den Supermärkten findet, obwohl sie oft nur einmalig verwendet werden. Gemüsetüten bleiben aber weiterhin erlaubt, weil es bisher keine umweltfreundliche Einweg-Alternative gibt. Auch Papiertüten, Jutebeutel und wiederverwendbare Gemüsenetze schneiden bei der Umweltbilanz nicht besser ab als Plastiktüten, wenn man sie nicht mehrfach verwendet. Insbesondere Papiertüten sind nicht stabil genug, um häufig benutzt zu werden.

Grundsätzlich ist es immer besser eigene Taschen, Rucksäcke oder alte Tüten zum Einkauf mitzubringen, sie gut zu pflegen und so lange wie möglich zu benutzen. Ein weiterer Tipp für Verbraucherinnen und Verbraucher ist, dass man die Plastiktüten, die man bereits hat, weiterverwenden kann nachdem sie sich nicht mehr für den Einkauf eignen. So kann man sie zum Beispiel als Müllbeutel verwenden.