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Regional Einkaufen

Regionaler Konsum ist nicht nur gut für das Klima, sondern auch für die Produzenten und die Identifikation mit Produkten und Herstellungsweisen.

Heimisch oder weite Welt?

Neben heimischen Frucht- und Obstsorten findet man im Supermarkt auch allerhand exotische Importware aus der ganzen Welt. Woher unser Gemüse und Obst stammen erfahren Verbraucherinnen und Verbraucher auf den kleinen Schildchen im Regal oder auf dem Etikett. Zurzeit finden Sie im Supermarkt unter anderem (Bio-)Gurken aus Spanien, Äpfel aus Italien oder Ingwer aus Peru. Hauptsaison für unsere heimischen Gurken ist März bis September. Saison für Apfel ist eigentlich nur von August bis Oktober. Kaufen Sie einen Apfel aus Ihrer Region im Juli, dann stammt dieser wahrscheinlich aus dem Lager von Landwirtinnen und Landwirte. Gemüse und Obst müssen gekühlt werden, damit sie im Lager frisch bleiben. Der gekaufte Apfel ist höchstwahrscheinlich aus der Saison im letzten Jahr und wurde, wenn Sie ihn im Juli kaufen, neun Monate lang gekühlt. Das erhöht die CO2-Emissionen enorm, auch wenn der Apfel von einem Feld in ihrer Nähe stammt. Im Netz findet man auf verschiedenen Seiten Saisonkalender. Einzig Champignons und je nach Kalender Lauch oder Kartoffeln haben in Deutschland das gesamte Jahr Saison.

„Regional“ ist nicht gleich regional

Verbraucherinnen und Verbraucher, die sich mit nachhaltigem Konsum auseinandersetzen, stoßen schnell auf die Empfehlung, bei Lebensmitteln zu saisonalen und regionalen Produkten zu greifen, da diese weniger CO2-Emissionen freisetzen als der Import aus anderen Ländern. Allerdings sollten Sie darauf achten, dass der Begriff „regional“ nicht geschützt ist. Die Kennzeichnung kann zum Beispiel bedeuteten, dass Produkte in einer Region wie dem Rheinland produziert und dann nach ganz Deutschland ausgeliefert wurden. Wenn Sie mit dem Begriff „regional“ ein Lebensmittel verknüpfen, dass aus Ihrer Region stammt, sollten Sie die Herkunftsbezeichnung auf Etiketten genau lesen und Bezeichnungen wie „von hier“ oder „aus der Region“ kritisch begegnen.

„Regional“ und „saisonal“ nicht gleich „bio“

Außerdem bedeuten sowohl „saisonal“ als auch „regional“ nicht automatisch „bio“. Nur bei verifizierten und mit Siegeln gekennzeichneten Lebensmitteln können Verbraucherinnen und Verbraucher sicher sein, dass sie tatsächlich auch biologisch angebaut wurden und beispielsweise keine Pflanzengifte bei der Herstellung verwendet wurden.

Kleidung und Dienstleistungen

Wenn Sie auch andere Konsumgüter oder Güter des alltäglichen Verbrauchs regional einkaufen wollen, dann hilft der schnelle Blick ins Netz. Dort haben sich verschiedene Initiativen zu Plattformen und Ratgebern formiert, die lokalspezifische Angebote sammeln und auflisten. Eine der Plattformen ist die Karte von morgen, die gesammelt deutschlandweite Einkaufsführer abbildet. Verbraucherinnen und Verbraucher können in der Karte von morgen nach Plattformen suchen, die Anlaufpunkte für regionale Lebensmittel, Kleidung und Dienstleister in ihrer Gegend zusammengetragen haben. Zukünftig finden Sie die Karte von morgen auch hier im Nachhaltigen Warenkorb.

Kennzeichnung

Wie bei Lebensmitteln bedeutet auch bei weiteren Konsumgütern „regional hergestellt“ nicht automatisch fair oder umweltfreundlich. Wenn Ihnen spezielle Kriterien wichtig sind, können Sie auch hier auf Siegel achten, die genau das verifizieren. Bei Kleidung kennzeichnet beispielsweise das GOTS-Siegel faire und ökologische Textilien, bei anderen Produkten können Sie nach dem Siegel des TÜV Rheinland Umweltzeichen Green Produkt Ausschau halten, das für Umweltschonung steht. Weitere Siegel finden Sie in unserer Übersicht.

Vorteile von regionalem Konsum

Neben der Einsparung von CO2 durch kürzere Transportwege ergeben sich weitere Vorteile, die den regionalen Konsum attraktiver machen. Zum einen kann auf emotionaler Ebene die Wertschätzung für Lebensmittel wieder steigen, da eine automatische Reduzierung von verfügbaren Gemüse- und Obstsorten stattfindet, wenn Landwirtinnen und Landwirte jedes Jahr andere Sorten anbauen. Zum anderen erhöht Begrenzung die Vorfreude. Wenn Sie nicht schon im Februar Erdbeeren naschen, wächst Ihre Freude auf die ersten frischen Erdbeeren vom Feld, die Sie vielleicht sogar selbst gesammelt haben. Neben dem Faktor der Wertschätzung für die Lebensmittel erhöht sich wahrscheinlich auch Ihre Verbindung zu der Region in der Sie leben, wenn Sie jeden Sonntag im Hofladen frische Lebensmittel kaufen. So haben Sie einen engeren Kontakt zum Produzenten und seiner Ware. Ihr Geld fließt direkt zum Hersteller und in Ihre Region. So gestalten Sie diese aktiv mit und unterstützen eine bestimmte Anbauweise. Außerdem wissen Sie woher und von wem der Apfel stammt, den Sie gerade verspeisen. Außer den emotionalen Effekten, die eine stärkere Einbindung von Konsumentinnen und Konsumenten in ihre Nachbarschaft bewirken können, werden auch Arbeitsplätze bei den Herstellern gesichert.

Ausgereiftes Obst und Gemüse

Durch die kürzeren Transportwege von Gemüse und Obst, können diese auf den Feldern ausreifen und Nährstoffe sammeln. Bei vielen importieren Früchten und Gemüsesorten ist der Transport so lang, dass sie, angekommen in Deutschland, innerhalb weniger Tage schlecht werden würden. Darum werden diese Früchte und Gemüsesorten schon abgeerntet, bevor sie ausgereift sind. Sie reifen dann im Laufe ihrer Reise. Sobald die Fürchte abgeerntet sind, können sie nicht mehr mit Nährstoffen versorgt werden. Das führt dazu, dass sie weniger nährstoffhaltig sind. Der Import wirkt sich auch auf die Preise aus, weshalb der Direktvertrieb der Landwirte und Landwirtinnen aus Ihrer Nachbarschaft noch den weiteren Vorteil hat, dass die Preise niedriger ausfallen können.

In unserer deutschlandweiten Karte finden Sie viele regionale Einkaufsführer, die Ihnen aufzeigen, wo vor Ort nachhaltig konsumiert werden kann.



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Möchten Sie selbst einen regionalen Einkaufsführer ergänzen oder aktualisieren? Dann wenden Sie sich an: sued@renn-netzwerk.de