Wie umweltschädlich ist Schokolade?
Die beliebte Süßigkeit hat im konventionellen Anbau oftmals eine ziemlich schlechte Umweltbilanz. Besser für Mensch und Natur wäre es, den Schokoladenkonsum etwas zu reduzieren.
Zukünftig weniger Anbaugebiete
Die Kombination aus nicht nachhaltigem Massenanbau von Kakao und dem Klimawandel kann dazu führen, dass bis spätestens 2050 nur noch 10 Prozent der Anbaugebiete von heute nutzbar sind. Und weniger Anbaugebiet bedeutet logischerweise auch weniger Kakaobohnen für die Produktion von Schokolade. Die Kombination der Faktoren Regenwaldrodung, Wasserverbrauch und hohe CO2-Emission, die beim Anbau, der Herstellung und dem Transport anfallen, sorgen für eine schlechte Umweltbilanz. Neben Soja,- Kaffee- und Palmplantagen gehören die Kakaoplantagen zu den Hauptverursachern der Regenwaldabholzung. Die Regenwälder werden gerodet und kilometerweite Monokulturen von Kakao entstehen. Ohne den Schutz des Regenwaldes benötigen die schattenliebenden Bäume mehr Wasser und müssen meist zusätzlich mit Pestiziden und Herbiziden geschützt werden.
Hoher Wasserverbrauch, hohe CO2-Emissionen
Das führt dann zu einem erhöhten Wasserverbrauch von durchschnittlich 1 700 Litern Wasser pro 100 g Schokoladentafel. Dazu kommen CO2-Emissionen, die bei der Herstellung entstehen. Ein Kilo Kakaomasse verursacht durchschnittlich 3,5 kg CO2. Zum Vergleich: ein Kilogramm Kaffee verursacht durchschnittlich 0,6 kg CO2 und ein Kilogramm Kartoffeln durchschnittlich 0,5 kg CO2. Angelangt in einer Schokoladenfabrik wird die Kakaomasse dann zu Schokolade verarbeitet und oft mit Plastik und Aluminium ummantelt in den Handel gebracht.
Lösungen für den Anbau
An der Elfenbeinküste, in Ghana und Indonesien, den Hauptexportländern von Kakao, gibt es aber auch Lösungsstrategien, die getestet werden. Eine davon ist die Reintegration der Kakaoplantagen in den Regenwald. Agroforstsysteme sind der Versuch von der ungesunden, einheitlichen Bepflanzung, wieder ein Stück in Richtung eines natürlichen Ökosystems zu gelangen. Das würde die weitere Abholzung und den Wasserverbrauch verringern.
Worauf Sie achten können
Verbraucherinnen und Verbraucher sollten darauf achten, Schokolade und Kakao nur mit Fairtrade- und Öko-Siegeln zu kaufen, um nicht nur den Umweltschutz zu unterstützen, sondern auch gerechtere und gesündere Bedingungen für Arbeiter*innen zu fördern. Mittlerweile gibt es auch Projekte, die mit dem Verkauf von Schokolade neue Bäume pflanzen und ihre Verpackungen möglichst umweltverträglich gestalten. Bruchschokolade, ganz ohne Verpackung, ist z. B. in Unverpacktläden und bei Chocolatiers erhältlich.