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Mit nachhaltiger Outdoor-Mode in den Herbst

Mit dem Herbst beginnt die Wandersaison und das wechselhafte Wetter. Outdoor-Mode und regenfeste Kleidung sind zu dieser Zeit besonders beliebt. Umweltfreundlich sind sie oft nicht – doch es gibt Alternativen.

Durch den Regen laufen ohne nass zu werden, das wünschen sich nicht nur Wanderfans. Auch für den Alltag bieten immer mehr Modelabels Hightech-Jacken an, die wasserfest und atmungsaktiv sind. Allerdings enthalten solche Regenjacken oft chemische Stoffe, die der Umwelt schaden. Dazu gehören zum Beispiel per- und polyfluorierte Chemikalien (PFC). In Langzeitstudien mit Ratten und Mäusen förderten diese Stoffe die Entstehung von Leberkrebs und anderen Tumoren. Einige PFC stehen zudem im Verdacht, die Fruchtbarkeit von Frauen und Männern negativ beeinflussen zu können.

PFC dünsten in die Luft aus und gelangen mit Wind und Regen in die Natur, wo sie sich so gut wie nicht abbauen. Über Flüsse und Meere gelangen sie in die ganze Welt. Sogar in der Arktis und den dort heimischen Tieren wurden bereits PFC nachgewiesen.

Bekannt sind PFC auch als PFAS (per- und polyfluorierte Alkylsubstanzen) oder als PFT (perfluorierte Tenside).

Wie viel Funktion ist nötig?

Braucht man wirklich eine wasserdichte, atmungsaktive Regenjacke für den Alltag? Es lohnt sich, das kritisch zu hinterfragen: Was für Extrembergsteigerinnen und Bergsteiger wichtig sein kann, ist für den gelegentlichen Spaziergang meistens unnötig. Vor allem, wenn man ohnehin einen Regenschirm dabeihat. Und die Hightech-Membran-Regenjacke, die einer Wassersäule von 20.000 Millimetern standhält, lassen sich die Hersteller häufig teuer bezahlen.

Wer ohnehin nicht viel wandert und im Alltag auf die Outdoor-Regenjacke verzichtet, spart Geld und tut der Umwelt etwas Gutes.

Alternativen zu PFC – am besten Regenjacken aus Naturmaterial

Wenn Sie wirklich eine regendichte Outdoor-Jacke brauchen, können Sie auf PFC-freie Modelle ausweichen: Diese haben Membranen aus Polyester und Imprägnierungen aus Polyurethan oder auf Paraffin- oder Silikonbasis. Umweltfreundlich ist auch dieser Regenschutz nicht, aber nach heutigem Stand ist er weniger schädlich als PFC. Tipp: Setzen Sie auf Kleidung aus Recyclingstoffen, die zum Beispiel aus PET-Flaschen hergestellt werden.

Die beste Wahl sind Wanderjacken aus Naturfasern, die zum Beispiel mit Bienenwachs und natürlichen Ölen vor Regen schützen. Umweltfreundlich sind auch Sportklamotten aus Naturmaterialien. Anders als ihr Pendant aus Kunststoff werden diese nicht auf Erdölbasis hergestellt. Sportkleidung aus Baumwolle und Co. verliert außerdem in der Waschmaschine kein Mikroplastik.

Qualität und Langlebigkeit – auch bei Regenschirmen sinnvoll

Gute Outdoor- und Wanderkleidung ist meist teurer, dafür aber in der Regel langlebig. Qualität statt Wegwerfprodukte wählen – dieser Tipp gilt auch für den Kauf eines neuen Regenschirms. Denn Billigware geht oft schon nach kurzer Zeit kaputt. Etwas mehr auszugeben lohnt sich also: So sparen Sie auf lange Sicht Geld und schonen die Umwelt. Es gibt übrigens auch Schirme aus recycelten PET-Flaschen.

Kleidung lange nutzen: Repair-Service und Gefrierfach

Wenn Ihre Outdoor-Kleidung einmal kaputt geht, lohnt es sich, sie reparieren zu lassen. Manche Outdoor-Hersteller bieten inzwischen einen Repair-Service für ihre Produkte an. Fragen Sie bei der Firma nach – auch wenn Sie keine Informationen dazu im Internet finden. Damit zeigen Sie, dass Verbraucherinnen und Verbraucher sich mehr Nachhaltigkeit wünschen. Je mehr Menschen nachfragen, desto wahrscheinlicher ist es, dass Modelabels Reparatur-Services und nachhaltige Outdoor-Kleidung anbieten.

Übrigens: Wenn Ihre Wanderschuhe oder auch die Kleidung zu stinken anfangen, müssen Sie sie nicht wegwerfen. Legen Sie sie einfach verpackt in einen Gefrierbeutel für 24 Stunden in die Tiefkühltruhe. In der Kälte sterben die geruchsbildenden Bakterien.

Auf fair produzierte Kleidung setzen

Sie möchten neue Wander- oder Regenkleidung kaufen? Setzen Sie sich dabei doch auch für soziale Nachhaltigkeit ein! Orientierung bietet zum Beispiel das Label der Fair Wear-Foundation.

Sie möchten mehr wissen? Im Nachhaltigen Warenkorb haben wir weitere Tipps für Sie zusammengestellt: Lesen Sie mehr zu fair produzierter Mode und zu Mode ohne Gift und Chemie.