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Wie nachhaltig kann Sport sein?

Unsere Frage des Monats zu Nachhaltigkeit im Profi- und Breitensport.  

Kunstschneeberge bei den Olympischen Winterspielen in der Steinwüste Pekings, eine aufwändig klimatisierte Fußball-WM bei über 40 Grad: Bei großen Sportveranstaltungen wird Nachhaltigkeit oft klein geschrieben. Wie können Sport und Klimaschutz trotzdem Hand in Hand gehen? 

Bei Mega-Sportevents wie den Olympischen Spielen oder der FIFA Weltmeisterschaft hagelt es oft Kritik an schlechten Arbeitsbedingungen auf den Baustellen der Stadien oder an politischen Einstellungen in den ausgewählten Austragungsländern. Neben ethischen Konflikten häufen sich auch die Probleme bezüglich Ökobilanz und Umweltschädlichkeit solcher Zusammenkünfte. Auch wenn die großen internationalen Sportverbände und -veranstalter den Fokus auf Nachhaltigkeit immer wieder predigen, werden die meisten Gastgeberländer beim Bau teurer Infrastruktur für große Sportveranstaltungen den Herausforderungen des Klimawandels nicht gerecht und Nachhaltigkeitsaspekte spielen eine untergeordnete Rolle. Immer mehr und immer größere Events hinterlassen Müllberge, zerstörte Landschaften und einen erheblichen CO2-Fußabdruck. Klimakompensationen, die zum Beispiel Pendelflüge von Sportlerinnen und Sportlern oder die energieverschwendende Klimatisierung der Austragungsstätten ausgleichen sollen, haben nicht selten einen gewissen den Greenwashing-Charakter.

Doch wie können Profi- und Breitensport nachhaltiger gestaltet werden? In Deutschland gibt es bereits einige Initiativen. So etwa den 1994 vom Bundesumweltministerium initiierten Beirat „Umwelt und Sport“ – Mitglieder sind Experten und Expertinnen aus Sportverbänden, Universitäten und Sportbünden. Das Gremium erarbeitet Analysen und Handlungsempfehlungen zum Thema. Und auch die Initiative Sports For Future will seit ihrer Gründung in 2019 das Potenzial des Sports nutzen, um Nachhaltigkeit im Breitensport zu verankern. Sie hat deutschlandweit bereits weit über 200 Mitgliedervereine gesammelt. Auch die RENN setzten sich für mehr Nachhaltigkeit im Sport ein. Im Rahmen der Kampagne “Ziele brauchen Taten” informiert der RENN.west mit Videos, Broschüren und interaktive Webtools über die 17 SDGs und RENN.mitte unterstützt den Verein Spirit of Football e.V., der sich für eine FairPlay-Kultur im Fußball einsetzt.

Ob aktiv oder passiv – mit Sport beschäftigt sich fast jede und jeder. Da gibt es viel Spielraum, den Nachhaltigkeitsgedanken in der Gesellschaft noch besser zu verankern. Beispielsweise indem Veranstalter von Sportevents kostenlosen ÖPNV für Stadionbesucher anbieten oder Trainerinnen und Trainer den Kindern nachhaltige Werte schon von klein auf mitgeben.

Tipps für Sportreibende

Welche Sportarten sind klimaneutral? Wie wird meine Fitness-Routine nachhaltiger? Das fragen sich auch viele Hobby-Sportlerinnen und -sportler. Denn auch beim privaten Sporttreiben gibt es einige Punkte zu beachten, mit denen man nicht nur dem eigenen Körper, sondern auch der Umwelt etwas Gutes tut: 

  • Je kürzer die Anfahrt zum Training, desto klimaneutraler ist der Sport. Mit dem Flugzeug ins Skigebiet oder mit dem Auto zum Wandern in den Wald schadet dem Klima. Treiben Sie also am besten Sport zu Hause oder im Freien und melden Sie sich in einem lokalen Fitnessstudio oder Sportverein an.  
  • Grundsätzlich gilt: Sportarten sind umweltschonender, wenn weniger Equipment, klimatisierte Räumlichkeiten oder Schnee- und Wasseranlagen benötigt werden. Sport, der draußen stattfindet ohne in die Natur einzugreifen, ist nachhaltig und gesund. Dazu zählen zum Beispiel Joggen, Fahrrad fahren oder Wandern.  
  • Achten Sie beim Kauf von Sportbekleidung Accessoires (z. B. Trinkflaschen, Supplements) und Equipment (z. B. Fitnessgerät, Fahrrad) auf zertifizierte Materialien/Inhaltsstoffe und auch auf eine nachhaltige Verarbeitung sowie langlebige Qualität. 

Setzt sich Ihr Sportverein aktiv für Nachhaltigkeit ein? 

Dann bewerben Sie sich für den Wettbewerb „WestDerby Zukunft“ von RENN.west mit Ihrem Sportverein – oder nominiert einen Profi-Verein. Die Auszeichnung würdigt das Engagement von Menschen im Sport, die mit ihren entwickelten Projekten nachhaltiges Handeln fördern und die Potenziale des Sports zur Erreichung von Nachhaltigkeitszielen nutzen.  

Alle weiteren Informationen zum WestDerby Zukunft 2022 finden Sie hier. Anmeldeschluss ist der 12. August 2022.