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Nachhaltig leben erhält die Artenvielfalt

Laut wissenschaftlicher Forschungen sterben täglich rund hundert Spezies auf der Welt aus.

In Deutschland ist fast jede dritte Wildpflanze vom Aussterben bedroht. Das hat mehr mit unserem Einkaufsverhalten zu tun, als wir vielleicht denken. Wie können wir mit nachhaltigem Konsum Arten schützen? Unser Themenspezial gibt Antworten.

Beim Gärtnern:

Wenn Sie einen Garten oder Balkon haben, können Sie selbst aktiv zur Artenvielfalt beitragen. Pflanzen Sie über das Jahr verteilt möglichst viele verschiedene Blumen-, Gräser- und Kräutersorten an. Damit Ihre Pflanzen gut gedeihen, sollten Sie natürlich auch den Standort berücksichtigen. An einem sonnigen Ort fühlt sich insektenfreundlicher Thymian wohl , im Halbschatten eignen sich Wiesenglockenblumen und im Schatten Akelei oder Blauer Eisenhut. Weitere Insektenlieblinge listet der Naturschutzbund hier.

Vögel locken Sie durch natürlich angelegte Hecken oder selbstgebaute Vogelhäuser an. Herumliegende Zweige und Baumreste können Kleintieren wie Igeln Unterschlupf bieten.

Auch wenn Sie nur Topfpflanzen besitzen, können Sie Nachhaltigkeit und Artenschutz fördern: Bevorzugen Sie zum Beispiel beim Umtopfen torffreie Blumenerde. Torf wird aus Mooren abgebaut, wodurch der dortige Lebensraum von Pflanzen und Tieren zerstört wird und sich nicht kurzfristig regenerieren kann. Nachhaltigen Torf gibt es nicht. Mittlerweile sind aber gute Alternativen zu torfhaltiger Blumenerde auch im regulären Pflanzenmarkt verfügbar, zum Beispiel auf Basis von Kompost oder Holzprodukten. Eher zu vermeiden sind Produkte, die Kokosfasern enthalten. Aufgrund weiter Transportwege und des hohen Energieverbrauchs bei der Verarbeitung haben diese eine schlechte Ökobilanz.

Mit bewusster Ernährung:

Monokulturen in Feld und Wald verringern den Artenreichtum – in Deutschland und weltweit. Gerade die intensive landwirtschaftliche Nutzung der Felder und Wiesen sowie Düngung und Pestizide gefährden oftmals Ökosysteme und die natürlichen Lebensgrundlagen von Tieren und Pflanzen.

Was können Sie tun?

  • Bevorzugen Sie Produkte aus ökologischer Landwirtschaft, die Sie zum Beispiel am EU-Bio-Siegel erkennen. Im Biolandbau wird sanfter gedüngt. Außerdem kommen keine chemisch-synthetischen Pflanzenschutzmittel zum Einsatz. Beides nützt der Artenvielfalt.
  • Wählen Sie Lebensmittel nach Region und Saison aus. Wer zum Beispiel in der kalten Jahreszeit heimisches Wintergemüse wie Pastinaken oder verschiedene Kohlsorten einkauft, fördert die Vielfalt lokaler Sorten. Mit unserer Nachfrage tragen wir mit dazu bei, dass Gemüsesorten nicht in Vergessenheit geraten und weiter angebaut werden.
  • Reduzieren Sie Ihren Fleischkonsum und kaufen Sie dafür hochwertigere Qualität , am besten Produkte mit einem Siegel von Bioland, Demeter oder Naturland. Nicht nur die Massentierhaltung selbst, sondern vor allem ihr Futter gefährdet die Artenvielfalt. Der Großteil des monokulturellen Anbaus von Getreide und Soja ist für die Fleischindustrie bestimmt. Wo auf großen Flächen nur eine Pflanzensorte angebaut wird, können nur wenige andere Arten überleben.

Beim Möbelkauf:

Achten Sie beim Kauf Ihrer Möbel auf Herkunft, Art und Herstellung der Materialien. Tropenholz trägt zum Verschwinden des Regenwalds bei, einer weltweit einzigartigen Ansammlung von Arten. Bevorzugen Sie heimische Voll- oder Massivholzmöbel aus nachhaltiger Forstwirtschaft. Für Gartenmöbel empfiehlt das Magazin Ökotest heimische Hölzer wie Robinie, Lärche und Douglasie. Zertifizierungen bieten Orientierung beim Möbelkauf: Ein Beispiel ist das internationale Label vom Forest Stewardship Council (FSC). Noch strengere Kriterien gelten für Holzmöbel mit dem Naturland-Siegel.